30 Jahre ACB

Kooperationen als Treibstoff für die Entwicklung der Tagungsbranche

AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (PRINT 2023/04)

Neben dem größten Asset des Austrian Convention Bureaus (ACB) – seiner kategorie- und generations­übergreifenden Community aus Branchenplayern – tragen diverse Partnerschaften wesentlich zur positiven Entwicklung des Verbandes sowie der österreichischen Tagungsbranche bei. In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Kooperationen.

Österreich Werbung und Bundesländer Convention Bureaux

Während sich das ACB als Dachverband der österreichischen Tagungsbranche auf die Themen Austausch, Netzwerk und Fortbildung fokussiert, konzentriert sich die Österreich Werbung (ÖW) auf die Vermarktung der Destination Österreich als Tagungsland. Ein gemeinsames Projekt, das seit 2008 vom ACB, unterstützt von der Österreich Werbung, in Angriff genommen wurde, ist die österreichische Kongress­statistik. Durch die beim ACB angelegte Datenbank werden seit 2010 österreichische Veranstaltungen mit Fortbildungscharakter im jährlichen Meeting Industry Report Austria (mira) zusammengefasst, um das gesamte Tagungsgeschäft Österreichs sowie dessen Entwicklung über die Jahre abzubilden. Ziel des ACB ist es, dieses besondere Segment darzustellen und seine Relevanz für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Österreich sichtbar zu machen. Bei der Veranstaltungsmeldung ist die Zusammenarbeit mit und der Einsatz der Convention Bureaux der einzelnen Bundesländer essenziell, da diese mit den regionalen Veranstaltungsstätten am engsten in Kontakt stehen.

Mit der Österreich Werbung wird zudem an der Weiterentwicklung des bedeutungsvollen Convention Bereichs gefeilt. Neben der Unterstützung der Convention4u, dem Tagungslabor für die Meetingindustrie, wird seit 2023 zusammen mit weiteren Stakeholdern eine gemeinsame Strategie unter dem Namen „Convention Partner 2026“ ausgearbeitet. „Das Ziel dieses Strategiepapiers ist es, als Grundlage für die Zusammen­arbeit aller Stakeholder zu dienen und mehr Ressourcen für das Tagungsland Österreich aufstellen zu können“, erklärt ACB-Präsident Gerhard Stübe.

Institutionen & Ausbildungsstätten

Eine der wichtigsten Zusammenarbeiten ist die langjährige Kooperation mit dem österreichischen Umweltzeichen. Das ACB war Initiator der Entwicklung der Richtlinie UZ 62 (Green Meetings & Green Events) und mit dem Ökologieinstitut federführend an deren Erstellung beteiligt. Die Convention4u 2010 im Festspielhaus Bregenz war das Pilot­projekt für dieses Umweltzeichen und damit die erste Green Meeting zertifizierte Veranstaltung in Österreich überhaupt. Seither besteht eine enge Zusammenarbeit in Form von regelmäßigen Abstimmungsgesprächen sowie Informationsveranstaltungen für ACB-Mitglieder, um auf diese in Europa einzig­artige Richtlinie aufmerksam zu machen und diesen Bereich stetig weiterzuentwickeln. Da viele der Green Meeting-Lizenznehmer:innen zu den ACB-Mitgliedern zählen, wird das jährliche Lizenznehmertreffen im Rahmen des Tagungslabors ACB Convention4u ausgetragen, in der das Thema Nachhaltigkeit auch inhaltlich in mehreren Sessions integriert und lebendig veranschaulicht wird.

Im Bereich der Ausbildung werden die Verbindungen zu Bildungsinstituten im DACH-Raum gepflegt. Zum einen werden diese eingeladen, ihre Studierenden zu motivieren ihre Bachelor- und Masterarbeiten zum jährlichen ACB Award Best Meeting Thesis Austria (BMTA) einzureichen. Zum anderen führt das ACB in Kooperation mit unterschiedlichen Lehranstalten immer wieder aktuell relevante Branchenstudien durch, dessen Ergebnisse den Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Besonders eng ist die Kooperation mit der FH Wien der Wirtschaftskammer Wien, bei der das ACB im Rahmen des Tourismusbachelorstudiengangs bereits seit 2010 die Berufsspezialisierung Kongress­management anbietet.

„Der Austausch mit den Tagungsexpert:innen von Morgen ist wesentlich – nicht nur, um diese für unsere Branche zu begeistern, sondern auch um sie zu ermutigen, ihre Ideen und Sichtweisen einzubringen. Nur so können wir verstehen lernen, welche Bedürfnisse und Vorstellungen die nächste Generation hat – sei es als zukünftige Planende, Teilnehmer:innen oder auch als Mitarbeiter:innen“, ist sich ACB-Geschäftsführerin Michaela Schedlbauer-Zippusch sicher.

Internationales Branchennetzwerk

Eine wichtige Rolle spielt die „Strategic Alliance of the National Convention Bureaux of Europe“, ein Netzwerk von 29 nationalen Destinationsmarketingorganisationen. Als kollaborative Branchenplattform konzentriert sie sich darauf, Europas Position als führende Destination für internationale Business-­Events zu stärken. Seit ihrer Gründung im Jahr 2014 hat die Initiative europäischer Convention Bureaux zunehmend an Bedeutung als Plattform für den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen den Mitgliedsländern gewonnen. Die europäische Dachorganisation bietet für ihre Mitglieder, zu denen das ACB zählt, Netzwerktreffen, führt europaweit branchenrelevante Studien durch und veröffentlicht Whitepaper zu relevanten Themen, unter anderem den kürzlich erschienenen Guide, wie nationale Convention Bureaux ihren Einfluss für mehr Nachhaltigkeit nutzen können.

ACB Community geht gestärkt aus der Covid-­Pandemie

Die für die Veranstaltungsbranche sehr herausfordernden Pandemie-Jahre waren durch besonders intensive und enge Gespräche des Dachverbands mit wesentlichen Entscheidungsträger:innen in Wirtschaft und Politik geprägt, wodurch die Verbindungen zu diesen gestärkt werden konnten. „Besonders in Krisenzeiten zeigt sich die Relevanz von Verbänden. Unsere Mitgliedsbetriebe waren gerade in dieser Zeit sehr interessiert am engen Austausch. Das ACB fungiert als zentrale Anlaufstelle, Koordinator für Diskurs und Sprachrohr für die Branche“, weiß Michaela Schedlbauer-­Zippusch zu berichten.

Wissensbrücken schlagen: Das ACB als Architekt des Austauschs

Indem es gezielte Kooperationen über die Grenzen der Veranstaltungsbranche hinaus initiiert, erschließt das ACB neue Horizonte des Wissens – von Wissenschaft und Wirtschaft bis hin zur Rechtslehre. In Form von Veranstaltungsformaten, die ausschließlich den Mitgliedern vorbehalten sind, z. B. ACB Insights, aber auch in öffentlich zugänglichen Formaten wie beispielsweise der Fortbildungsreihe ACB know.how wird dieses Wissen an die Community weitergegeben, mit dem Ziel, so die Innovationskraft innerhalb der Branche zu stärken.

Dieser Austausch findet seine Höhepunkte im Tagungslabor Convention4u, bei dem der Dialog zwischen relevanten Stakeholdern, Veranstalter:innen und der ACB Community nicht nur Inspiration, sondern auch konkrete Vorteile für alle Teilnehmenden generiert. Hier wird deutlich, dass der Verband mehr als die Summe seiner Teile ist – er ist ein dynamisches Netzwerk, das Wachstum und Fortschritt für seine Mitglieder und die gesamte österreichische Tagungsindustrie fördert.

Die Möglichmacher

Das alles wäre nicht möglich ohne den wertvollen Einsatz der Mitgliedsbetriebe und seiner Repräsentant:innen, die den Verband tatkräftig mit Zeit, Wissen, Kontakten, Leistungen und finanziellen Ressourcen unterstützen. Im Jubiläumsjahr bedankte sich das ACB auch bei seinen längsten Mitgliedern, die bereits seit 30 Jahren die Kooperation hochhalten und leben. Denn es müssen alle gemeinsam am Tisch sitzen, damit die für sich gewünschte Zukunft gelingen kann.

„Wenn du schnell gehen willst, geh alleine. Wenn du weit gehen willst, geh zusammen.“

Afrikanisches Sprichwort

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