Congress Innsbruck / Georg Lamp
Nachruf auf einen Großen

Abschied von Georg Lamp. Eine Branche verneigt sich vor Innsbrucks „Mr. Convention“

AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (ONLINE 25/05/2021)

Der frühere langjährige Geschäftsführer von Congress- und Messe Innsbruck (CMI), der darüber hinaus von 1998 bis 2001 als Präsident des ACB (Austrian Convention Bureau) fungierte, Georg Lamp, hat sich Mitte April für immer verabschiedet. Der Pionier und Wegbereiter der österreichischen und internationalen Tagungsbranche wurde 74 Jahre. Bei seinem Abschied aus dem aktiven Berufsleben vor knapp 10 Jahren zeichnete ihn der damalige ACB-Präsident Christian Mutschlechner mit dem „Austrian Congress Award“ aus.

Starke Karriere

Das Fundament für seine Karriere hatte Georg Lamp, der Ende Dezember 1946 in Graz als Kind der Nachkriegszeit geboren wurde und in Innsbruck aufgewachsen ist, mit der Ausbildung zum Tourismusfachmann in Salzburg-Kleßheim gelegt. Es folgten Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre spannende Zeiten in Deutschland, England und in den USA, wo Georg Lamp erfolgreich ein Reisebüro leitete und Erfahrungen in der Airline-Welt sammelte.

Zurück in Innsbruck, leitete Georg Lamp von 1973 bis 1978 das Stadtverkehrsbüro und avancierte danach zum stellvertretenden Geschäftsführer des Fremdenverkehrsverbandes Innsbruck/Igls, ab 1980 zu dessen Chef, der er bis 1990 blieb. 1984 kam für Lamp – bereits verheiratet und Vater dreier Kinder – eine zusätzliche Aufgabe hinzu, die seine weitere Karriere bestimmen sollte: jene als Direktor des Congress Innsbruck.

Seit damals prägte Georg Lamp das Kongress- und Tagungsgeschehen sowohl in Österreich als auch international mit, was in zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen seinen Ausdruck fand. Für eine der Bedeutendsten sorgte die International Association of Cenvention Centers (AIPC): Innerhalb von fünf Jahren zeichnete sie den Congress Innsbruck drei Mal mit dem Award „Congress Center of the Year“ aus. „Ich bin unheimlich stolz auf unser Team – jeder und jede einzelne sind an diesem Erfolg beteiligt", betonte Georg Lamp damals.

Internationales Tapet

Wenige Jahre zuvor, 1997, war es Georg Lamp gelungen, die ICCA (International Congress and Convention Association) für ihre 36. Generalversammlung sowie den ersten ICCA Congress and Exhibition nach Innsbruck zu holen. „Lamp zählte zu jenen ÖsterreicherInnen, die in der ICCA überaus aktiv waren“, erinnert sich Christian Mutschlechner, der 34 Jahre hindurch bist Februar 2019 Leiter des Vienna Convention Bureaus war. Walter Straub (der langjährige Geschäftsführer der Hofburg Vienna und von 1993 bis 1998 Präsident des ACB) fungierte damals als Vizepräsident der ICCA.

Bei der Tagung in Tirols Landeshauptstadt wurde Christian Mutschlechner (er war von 2009 bis 2019 ACB-Präsident) in den Vorstand der ICCA gewählt, deren Spitze er wenige Jahre später erklimmen sollte: 2002 bis 2006 war er deren Präsident. Für Mutschlechner galt Georg Lamp als einer der ganz großen in Österreichs Kongress-Landschaft: „Er hat Innsbruck und Congress Innsbruck auf das internationale Tapet gehoben.“

Stolze Bilanz

So stand, als 2004 die Fusion von Congress Innsbruck mit der Messe Innsbruck sowie der Neubau des Multifunktionszentrums congresspark igls auf Schiene gebracht wurden, außer Diskussion, wer das nunmehr als Congress und Messe Innsbruck (CMI) auftretende Unternehmen leiten würde: Georg Lamp. Unter seiner Ägide fanden seit 1984 insgesamt rund 11.500 Veranstaltungen statt. Nach knapp drei Jahrzehnten als „Mr. Convention“ der Tiroler Landeshauptstadt konnte er 2013 ein bestens aufgestelltes Unternehmen – 60 MitarbeiterInnen betreuen 16 Säle und neun Hallen auf einer Nutzfläche von 60.000 m² – in die Hände seines Nachfolgers Christian Mayerhofer legen.

Mit Georg Lamps Ableben verliert nicht nur Tirols Kongress- und Tagungsszene einen ihrer großen Wegbereiter, sondern auch jene Österreichs und weit darüber hinaus.

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