AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (ONLINE 07.05.2021)
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Kongress- und Tagungsbranche haben nicht nur die Rahmenbedingungen stark verändert, sie werden darüber hinaus mit Sicherheit mehrere Jahre die Branche begleiten und in einzelnen Segmenten der Meeting-Industrie womöglich einen Paradigmenwechsel herbeiführen.
Um der Branche in dieser herausfordernden Zeit sowie beim Neujustieren eine Hilfestellung bieten zu können, hat Wien jetzt mit dem „Vienna Meeting Fund“ ein mit insgesamt 4 Mio. Euro dotiertes Förderprogramm gestartet (max. 60.000 Euro pro Veranstaltung), das in merhfacher Hinsicht einzigartig ist:
Stärkung der Headquarter- und Standortfunktion
Wien hat damit schnell reagiert: „Der Vienna Meeting Fund ist das erste breit angelegte Restart-Programm, das hybride Formen in einem eigenen Fördermodul berücksichtigt und sich nicht nur an nationale, sondern auch an internationale Veranstalter richtet“, so Wirtschafts- und Tourismusstadtrat Peter Hanke (Mi.). Die Förderung erfolge „bewusst im Sinne einer Stärkung der Headquarter- und Standortfunktion Wiens“ und stehe auch „großen, in Wien ansässigen internationalen Unternehmen und Organisationen offen.“
Wie wichtig der Kongress- und Tagungsbereich für das Wirtschaftsgeschehen der Bundeshauptstadt ist, verdeutlichte Tourismusdirektor Norbert Kettner (r.): „Selbst im Ausnahmejahr 2020 hatte die vergleichsweise geringe Anzahl internationaler Kongresse den stärksten Einfluss auf das wirtschaftliche Gesamtergebnis.“
Mit einem Anteil von lediglich 9% am gesamten Tagungsaufkommen 2020 repräsentierten die internationalen Kongresse 68% der generierten Wertschöpfung (152,18 Mio. Euro) bzw. 68% der induzierten Steuereinnahmen (42 Mio. Euro). Die genannten Zahlen verdeutlichen aber auch, wie extrem der Rückgang war: Im Vergleich zu 2019 brachen beide Kennzahlen um jeweils 84% ein.
Förderung bis 2023
Der Vienna Meeting Fund soll Veranstalter nicht nur während, sondern auch im Nachhall der Covid-Krise bei der Durchführung von Tagungen unterstützen. Die Förderung wird vom Vienna Convention Bureau (VCB) abgewickelt, verfügt dessen Leiter Christian Woronka (l.) zufolge über ein Gesamtvolumen von 4 Mio. Euro und richtet an nationale und internationale Veranstalter, deren Meetings zwischen 1. Mai 2021 und 31. Dezember 2023 in Wien stattfinden.
Gefördert werden Events ausschließlich, wenn sie tatsächlich und mit den, dem Veranstalter bekannten (registrierten) TeilnehmerInnen durchgeführt werden. Dies umfasst Kongresse, Association Meetings sowie Corporate Meetings. Nicht gefördert werden hingegen reine (Firmen-)Abendveranstaltungen sowie Ausstellungen, Messen und Kultur- bzw. Sportveranstaltunge.
„first-come, first-served“
Der Vienna Meeting Fund fördert konkret jene Kosten, die im Rahmen der Durchführung anfallen, zum Beispiel den Aufwand für die Veranstaltungslocation oder Dienstleister wie Technikfirmen oder Caterer. Förderung erfolgt in drei Modulen (TeilnehmerInnen, Nächtigungen sowie hybride-Komponente). Die Größenordnung der Förderung bewegt sich zwischen maximal 3.000 (alle 3 Module, 50 bis 99 TeilnehmerInnen) und 60.000 Euro (alle 3 Module, an 3.000 TeilnehmerInnen).
Einreichungen sind ab sofort über das Vienna Convention Bureau möglich und zwar online auf www.vienna.convention.at. Dort finden sich sämtliche Informationen samt der vollständigen Förderrichtlinie. Nach formaler Prüfung aller erforderlichen Unterlagen gilt das Prinzip „first-come, first-served“.
Erstellt am: 07. Mai 2021
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