Kufsteinerland

Business mit Mehrwert – weg vom klassischen Kongressformat

AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (PRINT 2022/04)

Der TVB Kufsteinerland bzw. Kufstein Convention Bureau liefern dafür ein weit über die Grenzen Tirols hinausreichendes Beispiel – das ACB Magazin sprach dazu mit TVB-Geschäftsführerin Sabine Mair

Seit Oktober ist Sabine Mair neue Geschäftsführerin des TVB Kufsteinerland. Die gebürtige Kufsteinerin arbeitet seit bald einem Vierteljahrhundert für den Verband und war während der Pandemie bereits interimistische Geschäftsführerin. Die Region – neben der Festungsstadt besteht sie aus acht Dörfern – hat sich auch im Convention-­Bereich einen Namen erarbeitet. Darüber hinaus gehört das Kufsteinerland zu jenen vier ausgewählten Tiroler Regionen, die im Rahmen eines „Leader Projektes“ wichtige Impulse bezüglich nachhaltiger Initiativen liefern. Das AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN bat die neue TVB Geschäftsführerin um ein Interview.

ACB Magazin: Welchen Stellenwert hatte bisher der MICE-Bereich für den TVB und welchen wird er künftig einnehmen?

Sabine Mair: „Das Kufsteinerland ist allein schon aufgrund seiner verschiedenen Eventlocations bestens geeignet, Meetings, Events, Incentives oder Kongresse für mehrere hundert Teilnehmer auf hohem Niveau abzuwickeln. Mit der Innovationsplattform „i.ku“, der FH Kufstein, internationalen Unternehmen – von Sandoz über Riedel Glas oder SPAR – sowie unseren auf MICE spezialisierten Betrieben zeigen wir auf, dass wir diesen Geschäftszweig sehr gut bedienen können. Der Sattlerwirt in Ebbs beispielsweise wurde bei „Meet the Best“ 2022 bereits zum 6. Mal zum beliebtesten Seminarhotel in Tirol ausgezeichnet. Unser Bahnhof liegt zudem an der internationalen Bahnlinie. Doch MICE ist mehr als nur Tagen, Essen oder Übernachten: Es gehören auch außergewöhnliche Rahmenprogramme dazu sowie Special-Locations und einzigartige Seminarräumlichkeiten. Dieses ‚Mehr‘ wird im Kufsteinerland geboten.“

ACB Magazin: Was sind die USPs Ihrer Region im MICE-Bereich?

Sabine Mair: „Allen voran die Flexibilität, jede noch so außergewöhnliche Anfrage mit einem Angebot zu bedienen. Natürlich zählen auch die Lage, unsere Special-Locations, das Kultur Quartier, die Festung, die zentrale Lage des Bahnhofes und unser Kleinstadt-Flair zu den USPs. Wir bieten besondere Spielstätten mit modernster Technik, außergewöhnliche Locations am Fuße des Naturschutzgebiets Kaisergebirge und eine direkte internationale Anbindung an das Netz von ÖBB und DB. Der Bahnhof ist fußläufig nur wenige Minuten vom Zentrum entfernt. Dazu kommt die ausgefeilte Vor-Ort Mobilität.“

ACB Magazin: 2023 übersiedelt das bisher in Hamburg abgehaltene „DestinationCamp“ ins Kufsteinerland. Ab wann war klar, dass sich die Veranstalter nach einem neuen Austragungsort umsehen?

Sabine Mair: „Bereits vor dem ‚Destination­Camp‘ Ende April 2022 wurde auf der Homepage kommuniziert, dass das DSTNCMP weiterziehen möchte. Wir haben eine interne Arbeitsgruppe gebildet und gemeinsam mit einer regionalen Kreativagentur die Bewerbung kreiert. Außerdem war eine unserer Mitarbeiterinnen selbst vor Ort in Hamburg – ein Lokalaugenschein sozusagen. Das Konzept, mit dem wir uns beworben haben – die Stadt ist das Camp – kam wohl gut an. Wir konzipierten eine eigene Website und einen Film.“

ACB Magazin: Sie erhielten den Zuschlag gegen 25 Mitbewerber. Was waren die ausschlaggebenden Gründe dafür?

Sabine Mair: „Die Stadt als CAMP zu sehen sowie die außergewöhnlichen Workshop-Räumlichkeiten mit Blick auf die Festung mitten in der Stadt. Da man von überall zu Fuß zu den Austragungsstätten gelangt, wird der Ort komplett mit eingebunden. Die Idee, weg vom klassischen Arbeitstreffen hin zu einem Workation-Event, aufgeteilt auf mehrere Locations, hat überzeugt. Dazu kommen außergewöhnliche Abendveranstaltungen und ein Erlebnisprogramm, das die Region in ihrer Vielfalt erlebbar macht. Beim ‚Destination­Camp‘ geht es darum, dass man das klassische Kongressformat aufbricht und neu denkt. Vor allem Corona hat gezeigt, dass Tätigkeiten an jedem beliebigen Ort ausgeübt werden können. So ist es nur logisch, den Urlaubsort dafür zu wählen. Die Umgebung kann den Kopf frei machen für neue Perspektiven oder als Produktivitätsbeschleuniger dienen. Man kann den Tag in Business, Erlebnisse und Erfahrungen sowie Abendveranstaltungen und Kulinarik aufteilen. Aus früher drei Tagen kompaktem Arbeitstreffen werden vier Tage Workation-Event, aufgeteilt auf zehn Örtlichkeiten in der Festungsstadt.“

ACB Magazin: Was erwarten Sie vom DSTNCMP23 und darüber hinaus?

Sabine Mair: „Allen voran einen höheren Bekanntheitsgrad für die Zielgruppe MICE und folgend auch weitere Urlaubsentscheidungen für die Region. Wichtig ist, dass die Teilnehmer*innen das Kufsteinerland als innovative, kreative Destination wahrnehmen. Mit dem ‚neuen‘ DSTNCMP wird man jedenfalls den künftigen MICE-Bedürfnissen optimal gerecht. Durch die hochkarätige Vernetzung im Rahmen dieses Pilotprojektes – es sind neben dem TVB auch die Stadt, die FH Kufstein sowie das Convention Bureau Tirol und das MCI Innsbruck mit eingebunden – kann zudem für Kufstein sowie andere Destinationen, die nicht über eine große MICE-Infrastruktur verfügen, langfristig ein Meilenstein gelegt werden.“

ACB Magazin: Wie sieht es mit Nachhaltigkeit in der Festungsstadt aus und – Hand aufs Herz – wie hoch ist der Anteil der MICE-Gäste, die mit der Bahn anreisen?

Sabine Mair: „Leider gibt es noch keine Erhebung, wie viele Gäste tatsächlich mit der Bahn anreisen. Aber mit dem Projekt Clean Alpine Region (CLAR) konnten wir in den vergangenen Jahren einige Nachhaltigkeitsprojekte initiieren und umsetzen, wie z. B. Raus aus Öl und Gas, Besuchermanagement und höhere Sensibilisierung. Wir streben an, das DSTNCMP nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings & Green Events durchzuführen.“

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