AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (PRINT 2020/02)
Peter Hosp
Best Meeting Thesis Austria 2020 in der Kategorie Masterarbeit – eingereicht am Management Center Innsbruck „Entrepreneurship & Tourismus“
Durch stetige Innovationen im digitalen Kommunikationsbereich werden uns neue Technologien zum Einsatz bei Kongressen ermöglicht. Hybride Meetings gelten als das Zukunftsmodell. Es stellt sich jedoch die Frage wie Teilnehmer den digitalen Wandel annehmen und wie sich ihre Bedürfnisse und Erwartungen diesbezüglich ausgestalten. Peter Hosp, Absolvent des MCI, widmete sich in seiner Masterarbeit genau diesem Thema „Digitale Veranstaltungskommunikation im Kongresswesen“ und fokussiert sich dabei auf digitale Technologien und Konzepte, die zur Kommunikation im Rahmen von Hybrid-Veranstaltungen bei Verbandskongressen zum Einsatz kommen können.
Ergebnisse & Handlungsempfehlungen
Hybridkongresse sind die Zukunft
Der Autor empfiehlt, Verbandskongresse in Zukunft im hybriden Format auszurichten und dabei, neben der physischen Veranstaltung vor Ort, auch virtuelle Teilnahmeoptionen mit Livestreams und On-Demand-Videos anzubieten. Vor allem On-Demand-Videos, die ein zeit- und ortsunabhängiges Konsumieren von Veranstaltungsinhalten ermöglichen, werden von den Teilnehmer/innen als noch wichtiger empfunden als Livestreams und sollten daher auf keinen Fall fehlen.
Die Veranstaltungs-App als Kommunikationstool vor Ort
Von Seiten der Teilnehmer/innen ist eine klare Befürwortung des Einsatzes von Veranstaltungs-Apps bei Verbandskongressen gegeben. Bereits rund die Hälfte (46%) nutzt die Veranstaltungs-App immer oder oft bei Kongressveranstaltungen und dies geschieht außerdem altersunabhängig. Der Autor empfiehlt daher, für die mobile Kommunikation und für die Interaktion vor Ort, den Hauptfokus auf die Veranstaltung-App zu legen. Folgende Aspekte sind dabei für die Teilnehmer/innen am wichtigsten und sollten in zukünftige Apps integriert sein:
Social Media nur am Rande
Abgesehen von den Videostreams (live und on-demand), die im weiteren Sinne auch den sozialen Medien zuzuordnen sind, spielen klassische Social-Media-Kanäle bei den Teilnehmer/innen nur eine untergeordnete Rolle. Daher empfiehlt der Autor, bei zukünftigen Verbandskongressen Social Media nur begleitend einzusetzen und dabei vor allem aktuelle Informationen zur Veranstaltung, wie News, Bilder oder Statements, zu verbreiten. Weitere veranstaltungsrelevante Social-Media-Aktivitäten, die in der Studie untersucht wurden, empfiehlt der Autor nur dann, wenn ein jüngeres Klientel angesprochen werden soll. Wesentlich beim Einsatz von Social Media ist, dass die Newsfeeds der verschiedenen Kanäle in der Veranstaltungswebsite bzw. in der Veranstaltungs-App integriert sind, damit alle Teilnehmer/innen darauf zugreifen können. Schließlich nutzen 49% der Befragten Social-Media-Kanäle, wie Facebook oder Twitter, im Rahmen von Kongressveranstaltungen gar nicht.
Veranstaltungswebsite als zentrale Plattform
Allgemein empfiehlt der Autor, die Veranstaltungswebsite als zentrale Kommunikationsplattform besonders zu berücksichtigen und die individuelle Kommunikation weiterhin über E-Mail abzuwickeln, zumal diese klassischen Kanäle nach wie vor am wichtigsten sind und von allen genutzt werden. Auf Webseiten gilt es, alle Veranstaltungsinformationen zu bündeln, im Idealfall die Verknüpfung zur Veranstaltungs-App herzustellen und, wie beschrieben, die Newsfeeds der Social-Media-Kanäle direkt zu integrieren. Auch die Livestream-Angebote und On-Demand-Videos sollten auf der Veranstaltungswebsite angeboten werden.
Standortbezogene Technologie für den Zukunftseinsatz
Die Anwendungsfelder im Bereich Virtual und Augmented Reality bzw. der Beacon-Technologie stellen aus Perspektive der Teilnehmer/innen noch keine „Must-Haves“ dar und sind eher für den Zukunftseinsatz zu erwägen. Auch aufgrund der hohen Entwicklungskosten, z.B. von VR-Anwendungen, ist auf jeden Fall eine genaue Kosten-Nutzen-Abwägung durchzuführen. Für die Zukunft empfiehlt der Autor jedoch, den Einsatz der Beacon-Technologie zu priorisieren, da deren Anwendungsbereiche als wichtiger empfunden werden. Veranstaltungsrelevant sind dabei vor allem Beacon-Anwendungen im Bereich der standortabhängigen Indoor-Kommunikation oder im Bereich der virtuellen Indoor-Navigation.
Zentrale Erfolgsfaktoren
Bei der Planung und Umsetzung von hybriden Verbandskongressen empfiehlt Autor Peter Hosp, folgende Dinge zu beachten:
(Anm.: Die Umfrage wurde im Juni 2019 durchgeführt.)
Peter Hosp hat im letzten Jahr sein Masterstudium im Studiengang „Entrepreneurship & Tourismus“ am MCI Innsbruck erfolgreich abgeschlossen. Seiner großen Leidenschaft für digitale Kommunikation und Online Marketing ist er treu geblieben und arbeitet seitdem als SEO-Manager bei Evergreen Media. Gerne gibt er Interessierten weitere spannende Einblicke in die Ergebnisse seiner Masterarbeit.
Erstellt am: 26. Jänner 2021
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