Inspirationsquelle Natur: So geht Doping fürs Gehirn

Kaum ist das Wetter sonnig und warm, zieht es uns förmlich nach draußen. Seminare und Meetings finden dennoch hauptsächlich im Innenraum statt. Warum es unserem Gehirn gut tut, die Natur mehr ins Meeting zu integrieren und welche Rolle das Rahmenprogramm dabei spielt – wir haben uns mit dem Erfolgsfaktor Natur bei Seminaren und Meetings auseinandergesetzt.

Das grüne Umfeld in der Natur regt uns mental an. Unbewusst und ohne, dass wir uns auf etwas Bestimmtes konzentrieren müssen. Perfekte Voraussetzungen also für ein Seminar. Deshalb wirkt sich das Tagen an der frischen Luft auf Körper, Geist und Psyche positiv aus. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Verweilen in der Natur unser Ruhemodus-Netzwerk immer wieder ‚einschaltet‘. Wir merken es, dass es so ist, wenn wir uns zum Beispiel der Bewunderung einer Landschaft hingeben, ohne Absichten und ohne viel zu tun, darin die Seele kurz baumeln lassen. Dieser angeborene Regenerationsvorgang unterstützt nicht nur geistige Prozesse, sondern hilft auch, psychische Krankheiten abzuwehren“, erklärt Neurowissenschaftlerin Dr. Manuela Macedonia. Diesen Vorgang kann man sich auch bei einem Seminar oder Rahmenprogramm zunutze machen, denn das Ruhemodus-Netzwerk macht uns immer wieder ‚gedankenfrei‘. So regenerieren wir uns im Wachzustand kurzfristig von geistigen Anstrengungen. „Außerdem kommen wir zu kreativen Lösungen von Problemen, die wir im Aufmerksamkeitsmodus trotz aller Anstrengung nicht schaffen“, ergänzt Macedonia.

Bewegung und Natur fördern Aufmerksamkeit

Unserem Körper tut die Natur also gut. Hat man jetzt ein Aktivprogramm mit der Seminargruppe geplant, ist das sogar noch förderlicher: „Bewegung an sich regt mehrere Prozesse im Gehirn an, die zu seiner Gesundheit beitragen, wie zum Beispiel die Entstehung neuer Gehirnzellen. Bewegen wir uns während einer Lernaufgabe, statt sitzen zu bleiben, aktivieren wir auch unser Aufmerksamkeitsnetzwerk verstärkt. Das erlaubt uns, wichtige Inhalte hervorzuheben und auf sie zu fokussieren, damit sie auch adäquat verarbeitet und gespeichert werden“, erklärt Macedonia. Eine Tagung, die nicht nur im Seminarraum, sondern auch in der Natur stattfindet und idealerweise durch Bewegung begleitet wird, kann aus Sicht des Gehirns die Aufmerksamkeit und das Lernen nicht nur unterstützen, sondern auch verstärken und die Lerninhalte effizienter abrufbar machen.

Vielfältiges Rahmenprogramm

Um die Natur mit ins Seminar einzubinden, braucht man in Oberösterreich nicht weit zu fahren. Sowohl in den Städten als auch in der ländlichen Gegend kann man die unterschiedlichsten Rahmenprogramme im Freien unternehmen. „Das Tagungsangebot im Grünen in unserem Bundesland ist vielfältig: In der Region Pyhrn-Priel, in der heuer 25-Jahre Nationalpark Kalkalpen gefeiert wird, gibt es unzählige Möglichkeiten für Meetings in der Natur sowohl im Sommer als auch im Winter. Von der Luchs-Tour mit dem Nationalpark Ranger über e-Bike Touren bis zum Schneeschuhwandern ist hier alles möglich“, erzählt Ingrid Pichler vom Convention Bureau Oberösterreich. Wer schon immer mal in Waldluft baden wollte und Kraftplätze entdecken möchte, sollte die Gelegenheit nutzen: Auf der Mühlviertler Alm haben Seminarteilnehmer:innen und Gruppen die Gelegenheit dazu. „Mühlviertler Waldluftbaden verbindet Natur und Tradition, Gesundheit und Achtsamkeit. Es bedeutet Ruhe und Klarheit spüren, Abwehrkräfte stärken, Kreislauf und Nerven entlasten, frische Energie aufnehmen und entschleunigen – genau das Richtige nach einem anstrengenden Workshop oder Seminartag“, rät Pichler. Mit ausgebildeten Begleiter:innen stehen verschiedene Angebote zur Auswahl.

Sportlich kreativ in der Stadt

Ob Linz, Steyr oder Wels: Auch Oberösterreichs Städte haben einiges an Outdoor-Rahmenprogramm zu bieten. In der Landeshauptstadt gibt es mit der Mural Harbor Tour eine Möglichkeit, den Nachmittag mit Kreativsein draußen zu verbringen und beim Graffiti Crashkurs den Kopf frei zu bekommen. Wer es etwas actionreicher mag, der fährt ins nur 20 Minuten entfernte Kirchschlag bei Linz und wagt sich an eine Team-Challenge am Hochseilgarten oder beim 3D-Bogenschießen. Viel Geschichte in Kombination mit hervorragender Kulinarik erwartet Gruppen in Steyr. Beim Dine-around wird gemeinsam mit den Steyrer Nachtwächtern die historische Altstadt erkundet, während dann an unterschiedlichen Stationen gegessen und genossen wird. Sportliche Gruppen kommen in Wels auf ihre Kosten. „Ob als After-Work-Runde oder für die schönsten Panoramen: sowohl für Rennrad- als auch für E-Bike- und Genussradfahrer:innen warten die idealen Routen um die Wiesen, Wälder und Hügel des Alpenvorlandes rund um Wels mit dem Rad zu erkunden“, empfiehlt Pichler.

Team-Building am Wasser

Und was wäre Oberösterreich ohne das Salzkammergut - Heimat der Europäischen Kulturhauptstadt 2024: hier warten unterschiedlichste Outdoormöglichkeiten am und im Wasser auf Seminargruppen. Teamzusammenhalt stärken und dabei eine fantastische Aussicht genießen, lässt sich zum Beispiel beim Drachenboot-Rennen oder auflockerndem Teambuilding am Feuerkogel. Ob gemütlicher Hüttenabend am Lagerfeuer oder eine Schifffahrt am Traunsee – hier hat man in jedem Fall genügend Spielraum um das „Ruhemodus-Netzwerk“ im Gehirn zu aktivieren und zu regenerieren.

Für Geheimtipps in den Regionen und Infos zu neuen Rahmenprogrammen steht das Team des Convention Bureau Oberösterreich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.