Nachhaltigkeit

Schritt für Schritt zum ersten Green Meeting

AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (PRINT 2022/01)

Green Meetings

Das Thema Nachhaltigkeit nimmt nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in der Tagungsindustrie einen immer größeren Stellenwert ein. Privatpersonen und Unternehmen setzen Maßnahmen, um diesem entgegenzuwirken. Veranstalter*innen von Kongressen und Tagungen setzen zunehmend auf Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Sozialverträglichkeit.

Seit der Einführung der österreichischen Umweltzeichenrichtlinie 62 im Jahr 2010 fanden insgesamt 1.282 Green Meetings und 229 Green Events mit rund 2 Millionen Teilnehmer*innen statt. Aktuell gibt es in ganz Österreich 90 Lizenznehmer*innen der Richtlinie UZ 62. Das Ziel ist klar: diese Zahlen noch weiter zu steigern.

Wie Organisationen mit ihrer Veranstaltung einen Beitrag leisten und diese nachhaltiger im Sinne der Umweltzeichenrichtlinie Green Meetings gestalten können, hat das Austrian Convention Bureau hier für Sie zusammengefasst:

Wie wird ein Green Meeting organisiert?

Das österreichische Umweltzeichen für Green Meetings und Events können alle Arten von Meetings und Tagungen erhalten, die in der österreichischen Kongressstatistik definiert sind, wie zum Beispiel Kongresse, Symposien oder wissenschaftliche Konferenzen, sowie unterschiedliche Arten von Events. Genaue Details dazu finden Sie in der Richtlinie auf der Webseite des Umweltministeriums und des Austrian Convention Bureaus. Das Besondere an diesem flexiblen Werkzeug ist, dass der Fokus nicht auf einem Bereich wie z.B. der Location gelegt wird, sondern auf die gesamte Veranstaltung. Somit können Veranstalter*innen und Organsiator*innen ihre nachhaltige Maßnahmen direkt in die Planung und Umsetzung integrieren. Der grüne Gedanke zieht sich als roter Faden durch alle Bereiche einer Veranstaltung (siehe Tabelle).

Green Meetings

Green Meetings

Überlegt ein/e Veranstalter*in, ein Green Meeting abzuhalten, sollte er/sie zuallererst den übersichtlich gestalteten Kriterienkatalog der Richtlinie UZ 62 durchgehen. Dieser beinhaltet sowohl „Muss-“ als auch „Soll-Kriterien“. Bei Muss-Kriterien handelt es sich um Grundbedingungen, die auf jeden Fall zu erfüllen sind. Um die notwendige Gesamtpunkteanzahl zu erreichen, gilt es zusätzliche Punkte aus den Soll-Kriterien zu generieren. Dies sind Kriterien, die auf die jeweilige Veranstaltung zutreffen und frei wählbar sind. Im nächsten Schritt werden österreichische Lizenznehmer*innen zur Unterstützung herangezogen. Informationen zu geeigneten Partner*innen stellt der Verein für Konsumenteninformation (VKI) zur Verfügung. Im Austrian Convention Bureau sind bereits über ein Drittel aller Mitgliedsbetriebe Lizenznehmer*innen. Diese Meeting Professionals verfügen über langjährige Expertise in dem Bereich und helfen Veranstalter*innen bei der professionellen Umsetzung ihres ersten Green Meetings. Der/Die Lizenznehmer*innen wird mit der Lizenzierung beauftragt und ist somit für die korrekte Abwicklung und Aufbewahrung der erforderlichen Nachweise verantwortlich.

Schlussendlich werden alle notwendigen Daten und Unterlagen (z.B: Nachweise der Umsetzung, Partnervereinbarungen) von der/die Lizenznehmer*in in die Online-Zertifizierungssoftware des Umweltministeriums eingegeben. Nach einer Kontrolle durch den VKI ist der Prozeß abgeschlossen und der Kongress/Tagung/Seminar/Workshop ist „nach den Kriterien des UZ62 als Green Meeting zertifiziert“.

Sind Green Meetings teurer?

Grundsätzlich fallen für Veranstalter*innen von Green Meetings keine Kosten für die Zertifizierung an. Diese übernimmt der/die Lizenznehmer*in im Zuge seiner/ihrer jährlichen Beitragsgebühr. Eventuell anfallende Beratungskosten werden zwischen Veranstalter*in und Lizenznehmer*in individuell vereinbart. Nachhaltiges Veranstalten muss nicht teuer sein, es verlangt nur ein bisschen Kreativität und ein Besinnen auf das Ursprüngliche. Ganz im Gegenteil: Veranstalter*innen berichten davon dass durch die Umstellung und bewusstere Überlegung Ressourcen geschont und Kosten gespart werden können (z.B. Verzicht auf Kongresstaschen, weniger Drucksorten etc.). Die Richtlinien des Umweltzeichens wurden anhand mehrerer Veranstaltungen auf ihre Durchführbarkeit getestet und bieten Ihnen eine ausgereifte Grundlage für ein Green Meeting – aber machen Sie sich selbst ein Bild davon und leisten Sie Ihren Beitrag zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit.

Schritt für Schritt zu Ihrem ersten Green Meeting

Schritt 1: Gehen Sie Punkt für Punkt die Richtlinie UZ 62 Green Meetings & Green Events durch und bewerten Sie selbst, ob Ihre Veranstaltung als Green Meeting geeignet ist.

Schritt 2: Bei positiver Entscheidung für ein Green Meeting kontaktieren Sie den Verein für Konsumenteninformation (VKI), um Auskünfte über geeignete Lizenznehmer*innen zu erhalten. Alternativ steht Ihnen auch das ACB für Kontakte zu seinen Meeting Professionals zur Verfügung.

Schritt 3: Treffen Sie als Veranstalter*in eine schriftliche Vereinbarung mit einem/einer bestehenden Lizenznehmer*in über die Maßnahmen und Anforderungen, die mindestens die Muss-Kriterien beinhaltet. Füllen Sie gemeinsam mit Ihrem/IhrerLizenznehmer*in alle Pflichtfelder des allgemeinen Teils der Green Meetings-Software aus und laden die Vereinbarung hoch.

Schritt 4: Holen Sie oder Ihr/e Lizenznehmer*in alle notwendigen Nachweise bei den Partner*innen Ihrer Veranstaltung ein. Tätigen Sie oder Ihr/e Lizenznehmer*in alle notwendigen Eingaben in der Software und laden Sie alle Nachweise hoch.

Schritt 5: Bei erfolgreicher Eingabe der gesamten Daten wird die Veranstaltung durch dden/die Lizenznehmer*in in der Green Meetings Software zertifiziert und freigegeben.

Wussten Sie, dass ...

  • die ACB Green Meeting Professionals im Mitgliederverzeichnis in diesem Magazin gekennzeichnet sind?
  • in jeder Ausgabe des Magazins ein Green Meeting Tipp eines ACB Mitgliedsbetriebes veröffentlicht wird?
  • direkte Ansprechpartner*innen der ACB Green Meeting Professionals auf www.acb.at gelistet sind?

Die wichtigsten Kontakte

Austrian Convention Bureau
Tel: +43 (0) 676 57 64 666
E-Mail: office@acb.at
www.acb.at

Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Tel: +43 (1) 515 22-1648
E-Mail: info@umweltzeichen.at
www.umweltzeichen.at

VKI Verein für Konsumenteninformation
Team Umweltzeichen
Tel: +43 (1) 588 77-235
E-Mail: ofichtl@vki.at
www.umweltzeichen.at/tourismus

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben