Mittelkärnten

Slow Food mit Geistlichkeit, Weinkultur und japanischem Garten

AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (PRINT 2022/01)

Mit seiner künftigen Positionierung als Slow Food Travel-Region setzt Mittelkärnten starke Akzente im MICE-Bereich

Sie rückt 2022 in den Fokus, wie selten zuvor: Die Region Mittelkärnten. Der Grund: Das historische Herz Kärntens wird zur Slow Food Travel-Region. Das wird auch im MICE-Bereich für entsprechende Auswirkungen sorgen, wie Kärnten Convention Leiter Maximilian Krainz betont. Der gebürtige Klagenfurter und Absolvent des Tourismusmusmanagement-Studiums an der FH Wien steht seit Herbst 2020 an der Spitze von Kärnten Convention.

Mittelkärnten verfügt mit Friesach, der ältesten Stadt Kärntens, und der ehemaligen Herzogstadt St. Veit über zwei der wichtigsten Zentren des Bundeslandes sowie über die Burg Hochosterwitz als eines seiner Wahrzeichen. Touristisch kein Super-Player (vor der Pandemie hielt die Region im Winter mit rund 190.000 Übernachtungen einen Anteil von 5 % im Bundesland, im Sommer waren es 4 % aber mit mehr als 356.000 Nächtigungen), gilt Mittelkärnten als Geheimtipp für Kenner- und Genießer*innen. Der künftige Auftritt als Slow Food Travel-Region wird dies noch verstärken.

Gehaltvoll, frisch und gesund

Laut Mag. Pia Hensel-Sacherer, Projekt- & Tourismusmanagerin der Region, ist die künftig Slow Food Travel-Ausrichtung eine logische Entwicklung: „Mittelkärnten steht für qualitativ hochwertige und nachhaltig produzierte Lebensmittel sowie für eine gehaltvolle, frische und gesunde Esskultur.“ So gibt es in Mittelkärnten 11 Haubenköche mit insgesamt 17 Hauben sowie landwirtschaftliche Erzeuger und zahlreiche Veredler von Produkten wie Bier, Wein oder Speck, die sich „wie Perlen an einer Kette aneinanderreihen.“

Viele Mitgliedsbetriebe der Vereinigung „Marktplatz Mittelkärnten“, die Handwerk, Kulinarik und Landwirtschaft miteinander verbindet, bilden die Basis, um buchbare Projekte und Produkte zum Thema Slow Food Travel zu kreieren, auch im MICE-Bereich. Als Beispiele dafür haben Maximilian Krainz und Pia Hensel-Sacherer drei besondere Anbieter ausgewählt: das Stift St. Georgen, das Weingut Burg Taggenbrunn und die Domäne Lilienberg. „Es handelt sich um drei konträrste Dinge, um die Vielfalt der Möglichkeiten zu zeigen“, begründet
Maximilian Krainz die Auswahl.

Stift St. Georgen am Längsee

Das Stift St. Georgen in der Nähe von St. Veit ist – so die Eigendefinition – „ein einzigartiger Kraftplatz, ein Ort der Stille und Inspiration, eingebettet in die atemberaubende Naturkulisse des Längsees.“ Es verfügt über ein eigenes Hotel (65 Zimmer und Appartements). Für Seminare und Tagungen stehen 12 Räume (alle mit Tageslicht) für bis zu 100 Personen zur Verfügung, alle mit modernster Technik ausgestattet. Für exklusive Meetings eignet sich die Bischofssuite.

Das Motto lautet „Tradition meets Moderne“ und aus gutem Grund, denn im Stift treffen 1.000 Jahre gelebte Geschichte auf gelebte Gastfreundschaft und hohe Service-Qualität. Letzteres betrifft auch die starken Slow Food Akzente, die durch Küchenmeister Franz Resch gesetzt werden und vom regionalen sowie saisonalen Stiftsfrühstücksbuffet bis zur Alpe-Adria Kulinarik mittags und abends reichen. Ergänzt wird dies durch „Slow Food für Eilige“, wie die „g‘schmackigen Mahlzeiten aus dem Glas“ zum mitnehmen genannt werden. Die Stiftsbäckerei wiederum stellt in Handarbeit Gebäck, Brot und Feinbackwaren her, für die nur ausgewählte Rohstoffe verarbeitet und die ausschließlich im Steinofen gebacken werden.

Ein unvergessliches Teambuildingevent stellt das Räuchern von Edelfischen dar. Die Teilnehmer*innen lernen dabei die jahrhundertealte Tradition des Räucherns kennen und erfahren, wie sie dieses Fachwissen mit wenig Aufwand zuhause selbst zum Einsatz bringen können. www.stift-stgeorgen.at

Weingut Burg Taggenbrunn

Ganz anders präsentiert sich das ca. 10 Autominuten vom Stift entfernt liegende, im Eigentum des Uhren-Unternehmers Alfred Riedl stehende Weingut Burg Taggenbrunn dar. Es ist laut Pia Hensel-Sacherer „ein Refugium für alle Sinne – geprägt von Wein-Kultur-Geschichten.“ Zwar gilt Kärnten ursprünglich nicht als klassisches Weinland, aber seit Mitte der 1990er Jahre werden von den Riedls sehr gute Weiß- und Rotweine angebaut. Rebschnitt, Laubarbeit sowie Weinlese werden ausschließlich händisch ausgeführt. Im MICE-Bereich steht ein eigenes 4-Sterne-Boutique Hotel (27 Zimmer) ebenso zur Verfügung, wie der spätgotische Getreidespeicher, der 2016 umgebaut wurde und nun über zwei Veranstaltungsräume verfügt (Erdgeschoß mit 140 m² für 100 Personen, Obergeschoß mit 200 m² für 180 Personen). Ebenso sind Events auf der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Taggenbrunn möglich. Deren Herzstück ist der 650 Personen fassende Konzertsaal
im überdachten Innenhof. Pia Hensel-Sacherer: „Die ganze Burg kann auch exklusiv gemietet werden.“ Die Anlage beherbergt seit 2019 die Taggenbrunner Festspiele und 2021 wurde die von André Heller gestaltete Ausstellung „Zeiträume“ eröffnet. www.taggenbrunn.at

Domäne Lilienberg

Dritter im Bunde der drei herausragenden Locations ist die Domäne Lilienberg, rund 15 Auto-Minuten von Klagenfurt entfernt. Die Domäne Lilienberg ist ein inhabergeführter Bio-Weinbaubetrieb mit ca. 20 ha Rebfläche, auf dem Inhaberin und Winzerin Mirjam Orasch hoch dekorierte Schaum- und Weißweine produziert. Zur Domäne gehört auch das im Vorjahr eröffnete Hauben-Restaurant „Das Lilienberg“ (40 Sitzplätze), wo von Küchenchef Angelo Rindler und seinem Team eine virtuose Kreativküche mit Spezialitäten aus dem Alpe-Adria-Raum und Kärntner Slow Food Regionen zelebriert wird. Kärntens südlichstes Weingut setzt auch auf Events & Tagungen, Indoor wie Outdoor, allerdings in der „Ober-Oberklasse“, wie Maximilian Krainz betont. Ein japanischer Garten, ein Waldpark, ein Streichelzoo und im Winter ein stimmungsvoller Lichterpark ergänzen das weitläufige Areal inmitten der Weingärten. „Das Ambiente entspricht einer kleinen Toscana im Herzen von Kärnten.“ Der 280 m² große Veranstaltungssaal für bis zu 250 Teilnehmer*innen ist mit mobiler Bühne, Beamer sowie Leinwand und Tonanlage ausgestattet. https://lilienberg.at

Verantwortung tragen, Nachhaltiges schaffen

Für Maximilian Krainz steht fest: „Für die Convention-Destination Kärnten öffnet all dies neue Perspektiven, neue Märkte und neue Chancen.“ Womit auch die Botschaft der weltweit ersten Slow Food Travel-Destination „Change Your Perspective” unterstrichen wird. Krainz: „Wir wollen Veranstalter*innen und regionale
Anbieter*innen dazu anregen, ihre Sichtweisen auf die Anforderung an eine zeitgemäße Convention-Destination zu ändern, mit dem Ziel, gemeinsam Verantwortung zu tragen und Nachhaltiges zu schaffen.“ Die Region Mittelkärnten wird dazu ganz wesentlich beitragen.

https://convention.kaernten.at

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