Emotionalität

Mammutbäume und Babys als emotionelle Brückenbauer

AUSTRIAN CONVENTION BUSINESS MAGAZIN (PRINT 2023/02)

Emotionales Engagement bei Events

Im Zeitalter überbordender Informationsflut gewinnt die emotionelle Komponente von Events stark an Bedeutung – „Storytelling“ und die Kreation überraschender Momente helfen dabei

Emotionale Engagements bei Veranstaltungen zu schaffen ist nicht wirklich neu. Aber seit sich die Informationsflut als immer größer werdendes Problem erweist, hat das Stichwort Emotionalität deutlich mehr Stellen­wert erhalten. Nur um ein paar Denkanstöße zur Informationsflut zu geben: 2023 werden pro Tag weltweit 347,3 Mrd. E-Mails versendet, 32 Mrd. Menschen sind täglich auf Facebook und pro Tag werden auf Instagram 95 Mio. Fotos und Videos geteilt.

Eine Botschaft muss in diesem Umfeld entsprechend stark sein, um von Tagungsteilnehmer:innen wahrgenommen zu werden. Hier kommt die Emotion ins Spiel, streng nach dem Motto „ein Gramm von ihr wiegt weit mehr als ein Kilogramm E-Mails“. Für Veranstalter gilt deshalb, Events in unvergessliche Erlebnisse zu verwandeln. Die Convention4u des ACB mit ihrem Barfuß-Mittagessen vor sechs Jahren in Saalfelden war etwa so ein Beispiel.

Wie also kann Emotion in Events gepackt werden? Als erstes wäre hier das berühmte „Story­telling“ zu nennen, also das Geschichten­erzählen. Sogar trockenste Inhalte lassen sich durch das Verpacken in plakative Bilder in Referate verwandeln, die den Zuhörer:innen in Erinnerung bleiben. Ein perfektes Beispiel dafür lieferte im Vorjahr Dr. Oliver Haas – er ist Unternehmensberater und Experte für Positive Psychologie – im Rahmen des HOGAST-Powertages im Design Center Linz (es ging um Mitarbeiter:innen-Mangel in Österreichs Tourismus). Haas garnierte die entscheidenden Aspekte seines Vortrages mit originellen Beispielen (u. a. durch den obskuren Vergleich von Mammutbäumen mit Babys, oder den an Schwimmkunst unübertroffenen Pinguinen mit den perfekt kletternden Affen – „umgekehrt funktioniert’s nicht“).

Um Emotion bei Tagungsteilnehmer:innen zu wecken, dient auch die Strategie, das Publikum aktiv in die Veranstaltung einzubinden. „Das sorgt für einen Dominoeffekt“, meinte dazu der Northstar Meetings Group-­Redakteur Chris Cavanaugh in seinem Beitrag „Creating Emotional Engagement at Events“. Wichtig ist es zudem, fesselnde Erlebnisse durch überraschende Momente zu kreieren. Dafür eignen sich etwa Musik, Sport aber auch Essen, denn solche Dinge rufen starke Erinnerungen und Emotionen hervor.

Informationen können per E-Mail übermittelt werden. Deren Inhalte geraten rasch wieder in Vergessenheit. Live-Veranstaltungen hingegen schaffen es, Botschaften zu vermitteln, die lange nachwirken – sofern die Events zum Erlebnis werden. Um noch einmal Chris Cavanaugh zu zitieren: „Wenn in einer Gruppe eine emotionale Verbindung hergestellt wird, entsteht ein Zauber. Den kann man spüren. Und wenn sie das tun, wird das Meeting für alle Teilnehmer:innen stets in Erinnerung bleiben.“ 

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